Die Ramme aus Damme
Eine Rückschau
Alles begann 1988 auf den World Finals in
Pomona / USA, wo ich das erste mal auf einem Drag Race war.
Was ich zu diesem Zeitpunkt aber auch
noch nicht wußte; Pomona ist das Race
überhaupt in den USA. Kurze Zeit später
brachte mein alter Kumpel Uwe Illgner
ein etwas heruntergekommenes Shovel Drag
Bike aus den Staaten mit.
Jetzt konnte es losgehen !
1991 wurde die AHD* gegründet und es
wurde gleich richtig Gas gegeben.
Auf dem ersten Rennen wurde das Bike aus
dem Transporter geholt, und es gab gleich einen riesigen Auflauf, mit dabei
auch Oluf Zierl, der das Bike gleich von allen Seiten
fotografierte und ihm auch gleich einen
Namen verpaßte: „Die Ramme aus Damme".
Mit diesem Bike fuhr ich die 91er und
92er Saison in der Klasse Modified.
Die Beste ET mit dem Bike (
10,40sec / 208Km/h ) hatte übrigens bis 1997 Bestand.
1993 Pause wegen Neuaufbau der „Ramme aus
Damme 2".
1994 erste Probefahrt in Santa Pod /
England (10,30sec.)
Dieses Bike wurde im Laufe der Jahre weiterentwickelt.
Ich belegte 1994 Platz 3 in der
Europameisterschaft, und dann ging es richtig los:
1995 / 1996 / 1997 Platz 1
und Europarekordhalter mit 8,83sec /
235Km/h.
1998 Pause wegen Neuaufbau der „Ramme aus
Damme 3" Fertigstellung Donnerstag 13:30 Uhr vor Hockenheim. Rein in den
Transporter und ab ging die Post,
da um 20:00 Uhr die technische Abnahme
erledigt sein mußte, damit ich am Freitag fahren konnte.
19:00 Uhr in Hockenheim die Abnahme
gemacht, alles klar.
Freitag regnete es den ganzen Tag, und
immer noch keine Probefahrt gemacht.
Am Samstag sah das Wetter noch sehr
wechselhaft aus,
also Sekt oder Selters.
2 Qualis waren alles, um das Bike zu
checken.
1.Quali „Jetzt alles geben, falls
es anfängt zu regnen,
sonst war die ganze Mühe umsonst. Ist
schon ein mulmiges Gefühl,
auf so ein Monster zu steigen und gleich
Vollgas zu geben,
ohne vorher einen Meter gefahren zu
sein."
Aber es hatte sich gelohnt: 9,24 sec /
235 Km/h,
das reichte für den 5.
Qualifikationsplatz.
Das Bike fuhr Top Leistung und der
Geradeauslauf war perfekt,
das einzige Problem war die Kupplung.
Dieses Problem sollte sich in Alteno und
Groß-Dölln
fortsetzen, wir fanden einfach nicht die
richtige Kupplungseinstellung.
Der Beste Start war in Groß-Dölln (9,02
sec / 243 Km/h),
wobei wir am Start ca. 05 sec. wegen den
Kupplungsproblemen verloren.
Nach einem ausgiebigen Telefongespräch
mit Sam von Bandit Machine Works
konnten wir diese Ungereimtheiten dann
auch Beseitigen.
Zur Zeit werden diverse
Einstellungsarbeiten durchgeführt, und dann
Wird vom 14.-16. Mai in Alteno getestet.
Die Testfahrten in Alteno verliefen ganz
zufriedenstellend.
Das Motorrad wurde dann noch schnell mit
einer Lackierung versehen und schon
war die Winterpause wieder vorbei.
Das erste Rennen der 99er Saison fand in
Ganderkesee bei Bremen statt.
13Teams waren angereist und hungrig
endlich mal wieder richtig an der Orgel
zu drehen. Der einzige, der aber nicht
mitspielen wollte, war der Wettergott,
denn es regnete fast den gesamten
Sonnabend, so das abends nur ein freies
Training gefahren werden konnte.
Sonntagmorgen endlich besseres Wetter und
um 10:00 Uhr 1. Qualilauf und
gleich Bestzeit 5.839/195 Km/h; für die
Bahn garnicht so schlecht. Danach gab es
noch eine Runde Rennen und dann wieder???
Na klar, Regen! Feierabend.
Beim 2. Rennen sah die Sache dann schon
anders aus. (Vom Wetter und von
den Zeiten her.) Job Heezen hat sein Bike
mittlerweile ganz gut unter Kontrolle,
so daß für uns nur der 2.Platz im Quali
und imRennen blieb, aber die Zeiten
waren schon gut: 5,504 / 205 Km/h für die
1/8 Meile.
Eine Woche später traf man sich im hohen
Norden wieder, um ganz genau zu sein
im Motopark in Finnland.
Das muß man erlebt haben, mitten im
Nichts ein Dragstrip vom allerfeinsten und
das Beste: 9 Qualiläufe! Gut das wir
etwas mehr Benzin mitgenommen hatten.
Diesmal wieder das gleiche Spiel wie in
Schweden, Job immer einen Tick schneller
und unser altes Kupplungsproblem holte
uns wieder ein.
Bestzeit in Finnland: 8,819 und 243,26
Km/h, noch lagen wir in der Meisterschaft
gut im Rennen, noch.
4. Station Drachten Holland.
Die Bahn wurde neu asphaltiert und hat
jetzt einen super Grip. In der Qualifikation
wieder das gleiche Bild wie in den Rennen
davor, wieder nur 2ter.
Dafür hatten wir aber eine vermeintlich leicht
Gruppe, wenn da nicht die Technik
wäre.
1. Runde kein Problem, Paul Castle wurde
mal eben in 5,521 / 202Km/h abgefertigt.
Dann Bye run, nochmal was probieren,
Burnout und..ZONK, Kette gerissen und
so `ne Sch..ße, raus. Job gewinnt das
Rennen und zieht in der Meisterschaft ganz
schön weg. Jetzt half nur noch Glück.
Nächstes Rennen, neuer Versuch. Avon Park
/ England. Linksverkehr, vielleicht auch
die Platzierungen umgekehrt? Die Bahn wie
immer vom Feinsten, Job gab mal
wieder richtig Gas und Kai Thomas Heinze,
durch einen Motorschaden einem
Nervenzusammenbruch nahe, knallte auch
mal eben eine 8,746 in die Bahn.
Damit blieb uns nur der 3. Platz. Im
Quali zwar mit neuer persöhnlicher Bestzeit
Von 8,793 sec., aber immer noch das
gleiche Kupplungsproblem, was uns
im Schnitt 0,2 - 0,4 sec. kostete.
Im Rennen dann in der ersten Runde gegen
Herman Jolink wegen Getriebeproblemen
ausgeschieden. Meisterschaft adè.
5. Rennen - Hockenheim.
Volles 16er Feld und was für Zeiten! Top
Quali, na klar, Job Heezen 8,510sec..
Das schnellste Top Gas Feld in der
Geschichte mit 8 Qualis mit 9,08 sec..
Da haben selbst sie Amis große Augen
gemacht.
Leider durften wir nach der 2. Runde
schon einpacken.
6. Rennen - Auf zum Saisonfinale nach
Luckau.
Die Anlage ist nach diversen
Umbaumaßnahmen super, nur die Bahn hat leider
Überhaupt keine Traktion.
Freitagabend noch schnell ein freies
Training mitgenommen:
8,98 sec. Für die Bahn nicht schlecht,
wie sich noch herausstellen sollte.
Im Quali dann doch nur 3ter mit 9,015
sec..
Und damit die Winterpause nicht zu lang
wird, riss im 3.Qualilauf noch mal eben
das hintere Pleuel ab und zertrümmerte
das gute Delcron Billet 4 Cam Case,
Kolben, Zylinder und ein paar Ventile.
Na herzlichen Glückwunsch!
Der zweite Platz in der Meisterschaft war
zwar sicher, wäre mir ohne
Motorplatzer aber lieber gewesen.
Fazit:
Job war in `99 einfach unschlagbar, hatte
sein Material perfekt unter Kontrolle
und ist deshalb auch verdient Meister
geworden.
Wir sind mit dem 2.Platz gut zufrieden,
wenn man bedenkt, das es die erste
Saison mit einem ganz neuen Bike war,
geht das in Ordnung.